Lachmöwen_Schutz

Wir geben den Lachmöwen mehr Schutz!

Seit mehr als 50 Jahren brüten in der Innenstadt von Waren die Lachmöwen, direkt auf dem Herrensee seit 1973.

Nach dem das Haus der 1.000 Seen als architektonisches Wahrzeichen des Müritzeums errichtet wurde, eroberten sich die Lachmöwen auch das begrünte Dach und brüten dort seit 2011. Dieser erhobene Brutplatz ist für diese Möwen-Art ungewohnt und neuartig. Somit stellt das Dach als Brutplatz für eine Lachmöwenkolonie eine ornithologische Besonderheit dar.

 

Das Brutgeschehen wird seit über 40 Jahren von den Ornithologen beobachtet. Hier im Müritzeum hat Frank Seemann ein besonderes Auge auf die gefiederten Freunde. Er zählt auch jedes Jahr die Möwen und verfolgt die Aufzucht. Die Anzahl der Brutpaare schwankt jedes Jahr und dies hängt von vielen Faktoren ab. Zwischen 25 am Anfang und 250 Brutpaaren wurden hier am Herrensee bereits gezählt. Davon sind 150 auf dem Dach gezählt worden.

Im vergangenen Jahr sind jedoch nur sehr wenige Möwen flügge geworden. Eine Wildkamera auf dem Dach gab Aufschluss und „enttarnte“ Waschbär und Marder als nächtliche Räuber. „Natur- und Artenschutz sind nicht nur Teil unseres Bildungsauftrags und wichtige Themen in der Natur-Erlebnis-Ausstellung des Müritzeums, sondern eine Herzensangelegenheit“, sagt Dr. Mathias Küster, Geschäftsführer im Müritzeum. Deshalb haben wir uns entschieden, eine Schutzmaßnahme für die Lachmöwen durchzuführen. Um die Prädatoren zurückzuhalten, wurde auf dem Dach nun ein Elektrozaunsystem errichtet, welches mittels Solarenergie betrieben wird. „Nun hoffen wir, dass sich in naher Zukunft wieder Bruterfolge auf dem außergewöhnlichen Brutplatz einstellen. Zusammen mit unserer künstlichen Brutinsel im Herrensee, die wir 2018 durch finanzielle Unterstützung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und Spenden errichten konnten, möchten wir einen Beitrag zum Artenschutz im Mecklenburg-Vorpommern leisten.“, so Dr. Küster.

 

Auch andere Störungen verursachen die Aufgabe der Aufzucht bzw. des Brutvorganges. Ein Kälteeinbruch, ein plötzlich höherer Wasserstand oder ein vermehrtes Aufkommen von Krähen oder Kolkraben können die brütenden Möwen stören. Ist die Aufzucht aber erfolgreich und die Möwenjungen flügge, ziehen sie fast zeitgleich circa Mitte Juli fort.  Die Möwen nutzen dann die ergiebigeren Nahrungsquellen in der Umgebung.

 

Lachmöwen brauchen unseren Schutz. Sie stehen momentan auf der Vorwarnliste in MV. Die Vorwarnliste führt Arten auf, die merklich zurückgegangen sind, aber aktuell noch nicht gefährdet sind. Bei Fortbestehen von bestandsreduzierenden Einwirkungen ist in naher Zukunft eine Einstufung in die Kategorie „Gefährdet“ wahrscheinlich. In Europa hat sich der Bestand in den vergangenen Jahren um 25 % reduziert, verschiedene Ursachen, wie Lebensraumveränderungen, Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen und Prädation sind hierfür verantwortlich.

Pressekontakt:

Karin Franz
Marketing
E-Mail: marketing@mueritzeum.de

Müritzeum gGmbH
Zur Steinmole 1
17192 Waren (Müritz)
Telefon (03991)633 68-19
Fax (03991) 633 68-10
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