Weiße Störe

Erneut erhielt das Aquarium des Müritzeums dieser Tage einen seltenen Zugang lebender Tiere. War es vor einigen Monaten ein goldgelber Hecht, welcher sich nach langwierigen Behandlungsmaßnahmen im Quarantänebereich des alten Müritz-Aquariums nun bester Gesundheit erfreut, sind es nun zwei weiße Störe. Sie wurden von Fischermeister Bernd Plötz an den Leiter des Aquariums, Marco Kastner, übergeben.

Es handelt sich bei den jeweils 60 cm langen und somit noch halbwüchsigen Tieren jedoch nicht um die spezielle Störart „Weißer Stör“, welche entlang der Pazifikküste Nordamerikas vorkommt und eine der weltweit etwa 25 Störarten ist. Die beiden Neulinge sind Sibirische Störe mit einem relativ stark ausgeprägten Albinismus. Dieser wird durch den vollständigen oder teilweisen Ausfall von Farbstoffzellen verursacht und lässt dadurch eine weiße bis weißgraue Färbung des gesamten Körpers entstehen.

Die Störart „Weißer Stör“ hingegen hat ihren Namen nur einem weiß gefärbten Bauch zu verdanken. Unter tausenden normal gefärbten Artgenossen wurden die beiden Albinos von Maik Schulz in einer Fischzuchtanlage der Müritzfischer in Boek entdeckt und aufgezogen. Die Tiere wurden sofort in den Schaubereich des Aquariums übernommen und schwimmen nun zusammen mit normal gefärbten Stören sowie übergroßen Karpfen, von denen einige bereits über 20 kg auf die Waage bringen, in einem großen Außenaquarium. Dieses Aquarium wurde in den an das Müritzeum angrenzenden Herrensee gebaut und stellt thematisch die Fischhaltung gebietsfremder Arten in Teichen zum Zweck der menschlichen Ernährung dar. Der älteste Karpfen in diesem Aquarium wird in diesem Monat übrigens beachtliche 31 Jahre alt und ist seit seinem dritten Lebensjahr hinter Aquarienscheiben zu bestaunen!

Da die Bedingungen im Außenaquarium ähnlich denen in Boek sind, haben sich die beiden Albinostöre schnell und gut eingewöhnt. Allerdings sollte man schon etwas Zeit und Geduld mitbringen, wenn man die Sonderlinge dicht hinter der großen Sichtscheibe betrachten möchte – eine gewisse Zurückhaltung der Tiere ist noch vorhanden.

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