Goldhecht im Aquarium

Einen seltenen Zugang erhielt das Aquarium des Müritzeums dieser Tage. Der Fischermeister Hartmut Kacan traute seinen Augen nicht, als er einen goldgelben Hecht, von etwa 60 Zentimetern Länge, in einer Reuse im Malchiner See gefangen hatte.

Das Tier hat eine Farbanomalie, welche auf die Störung in der Biosynthese der Pigmente und Farbstoffe zurückzuführen ist und allgemein als Albinismus bezeichnet wird. Während diese Anomalie bei verschiedenen Weißfischarten hin und wieder zu beobachten ist, kommt sie bei Hechten dieser Größe äußerst selten vor.

Hechte sind als gierige Raubfische bekannt. Gerade unter den Jungfischen ist der Kannibalismus sehr ausgeprägt. Nur Tiere, welche sich gut tarnen, können es vermeiden, Opfer anderer Raubfische zu werden. Auch um selber erfolgreich jagen zu können, ist es für einen Hecht sehr wichtig von der Beute nicht frühzeitig erkannt zu werden. Eine goldgelbe, weithin leuchtende Färbung ist alles andere als hilfreich.
Somit muss dieser Hecht einerseits großes Glück gehabt, andererseits aber auch viel Geschick bewiesen haben, denn sonst wäre ihm ein Überleben kaum möglich gewesen.

Seit einigen Tagen schwimmt das Tier nun in einem größeren Aquarium des Quarantänebereiches des Schauaquariums.
Sowohl Verletzungen der Schleimhaut, welche beim Fang und Transport entstanden, als auch Stress, auf Grund der ungewohnten Umgebung, führten zu einem massiven Pilzbefall. Das ist aber nicht außergewöhnlich. Durch den Einsatz verschiedener Medikamente, welche in Form von Bädern verabreicht wurden, konnte der weiße, wattebauschartige Belag bereits weitgehend zurückgedrängt werden.
Die Aussichten auf Gesundung und Eingewöhnung stehen nun nicht schlecht. Allerdings wird man noch viel Geduld und Zeit aufbringen müssen, bis man ihn zur ersten Nahrungsaufnahme bewegt und dann, im nächsten Jahr, vielleicht im Schaubereich des Aquariums den Besuchern präsentieren kann.

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