Veranstaltungen

“Oh dulcis amor” – Italienische Komponistinnen des 17. Jahrhunderts

La Villanella Basel

O DULCIS AMOR – Barbara Strozzi zu Ehren

Barbara Strozzi, vielleicht die schillerndste Komponistin des 17. Jahrhunderts, war die (Adoptiv-)Tochter Guilio Strozzis. Er selbst war aktives Mitglied der Camerata Fiorentina, derjenigen Gruppe, die in dem Versuch, das griechische Drama wiederauferstehen zu lassen, die Oper erfunden hat. Die auffälligsten Neuerungen dieser Generation (zu der auch Monteverdi zählt), nämlich den revolutionären neuen Ansatz des begleiteten Sologesanges und ein im 16. Jahrhundert noch unerhörter Dissonanzgebrauch, finden sich auch im Werk Barbara Strozzis wieder. Für sie hat ihr Vater Giulio die Accademia degli Unisoni gegründet, eine Vereinigung, in der sie Diskussionsrunden leitete und vor der sie ihre Kompositionen präsentierte.
Ihr zu Ehren wurde das unter demselben Titel erfolgreich auf CD veröffentlichte Programm neu zusammengestellt. Allgemein war das 17. Jahrhundert eine Epoche, die erstmalig in der Geschichte auch Frauen ein breites Betätigungsfeld in der Musik eröffnet. Die humanistischen Ideale der Renaissance hatten der Frau einen neuen Platz in der Gesellschaft erschaffen.
Baldassare Castiglione beschreibt sie uns schon 1528 als anmutig und schön, gebildet wie der Mann in Literatur, Musik und Tanz, fähig zur Konversation, intelligent und unterhaltsam. Auch die Diskussionen der Accademia degli Incogniti kreisten um die Themen Frau und Liebe. Man ging sogar soweit, die Überlegenheit des Weiblichen durch Gefühl und Zärtlichkeit über die heldenhaften Tugenden des Männlichen zu propagieren, und physische Kraft letztendlich als Zeichen der Unterlegenheit zu werten. Die Institutionalisierung von Konzerten im Rahmen der Frauenklöster erklärt sich aus der Faszination, die die Frauenstimmen auf das Publikum ausübten, “so überaus reizend, daß sie von Engeln oder Sirenen stammen mochten, die die Bürger Mailands verführten, ihnen zuzuhören” (Paolo Morigia, La nobilità di Milano, 1595)
Neben Werken von Barbara Strozzi erklingen solche ihrer Zeitgenossin Francesca Caccini (die als erste Frau eine Oper komponierte) und der Nonnen Isabella Leonarda und Caterina Assandra.
LA VILLANELLA BASEL
widmet sich der historisch orientierten Aufführung mit Schwerpunkt auf der Musik um 1600. Die Programme sind in der Regel thematisch gebunden und kreisen im Besonderen um die Musik im Spannungsfeld zwischen prima und seconda prattica. In diesem Themenbereich sind die Mitglieder forschend und auch komponierend aktiv. Nach einer CD über Komponistinnen des Seicento und einer über Lassos berühmtes Chanson Susanne un jour veröffentlichten sie im Feburar 2017 ihre dritte CD mit Musik um Luther.
In der Presse werden ihre Konzerte als magisch und herausragend virtuos beschrieben. Die Kritiker erwähnen neben spieltechnischer Perfektion und stilsicherem Gestaltungsvermögen auch immer wieder die Verzauberung des Publikums sowie die klangliche Schönheit und die Professionalität der Gruppe.
La Villanella Basel konzertierte bereits im MDR Musiksommer, dem Internationalen Bachfest Leipzig, den Tagen Alter Musik im Saarland, Musica Viva Osnabrück, Prima La Voce (Brüssel) und anderen Festivals. Die Gruppe wurde 1995 an der Schola Cantorum Basiliensis gegründet, ihre Besetzung variiert entsprechend der Programme. Das Ensemble wurde nach einer rustikalen italienischen Liedform benannt, die Ende des 16. Jahrhunderts in die Kunstmusik einzog und u.a. auch im deutschen Sprachraum aufgegriffen wurde.

www.la-villanella-basel.de

Karten für das Konzert gibt es in der Waren (Müritz)-Information), Tel. 03991 747790, online bei Reservix und an der Abendkasse für 10 € und 7 €

Veranstaltungsdatum

Donnerstag, 4. August 2022
Bis: Donnerstag, 4. August 2022
19:30 Uhr

Veranstaltungsort

Georgenkirche Waren (Müritz)
St.Georgen Kirchplatz 1
17192 Waren (Müritz)

Veranstalter

Georgengemeinde
Güstrower Str. 18
17192 Waren (Müritz)

BesucherInfos

Zwei Rollstuhlfahrer stehen auf dem Vorplatz vor dem Haupteingang des Müritzeum.

Barrierefreiheit

Das Müritzeum ist zu einem großen Teil Barrierfrei. Alle weiteren Informationen dazu finden Sie hier

Foto: Mirko Runge/Müritzeum

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