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MARC CHAGALL

Marc Chagall zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Viele Menschen verbinden seinen Namen mit farbenprächtigen Gemälden, Geige spielenden Engeln, schwebenden Liebespaaren und prächtigen Blumensträußen. Sein grafisches Werk ist dem breiten Publikum kaum oder gar nicht bekannt.
Die Ausstellung zeigt alle 24 Motive aus Chagalls Lithographiezyklus „The Story of the Exodus“, der 1966 in einer Auflage von nur 285 Exemplaren erschien. Den Lithographien zur Seite gestellt sind 9 Radierungen, die Chagall bereits 20 Jahre zuvor schuf. In einem zweiten Raum werden Grafiken zu den Themen Liebe, Heimat und Zirkus, die neben den biblischen Illustrationen einen großen Raum in Chagalls Gesamtwerk einnehmen, gezeigt.
„The Story of the Exodus“ Das griechische Wort “Exodus” wurde zum historischen und theologischen Schlüsselbegriff für den Auszug der Kinder Israels aus Ägypten und darüber hinaus zum Synonym, für die Befreiung rechtloser und unterdrückter Menschen schlechthin. Die 24 Farblithographien führen eindrucksvoll in dieses frühe Kapitel jüdischer Geschichte ein. Von der Versklavung in Ägypten über die Plagen, die Ägypten heimsuchten, die Übergabe der Gesetzestafeln bis zum Erreichen des „gelobten“ Landes Kanaan, nimmt Chagall den Betrachter mit hinein in diesen wichtigsten Abschnitt jüdischer Geschichte. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, griff Chagall im Exoduszyklus Kompositionen und Motive seines großen biblischen Radierzyklusses (La Bible, 1956) wieder auf, wie er das biblische Thema ja auch wiederholt in der Malerei variiert hat. Er übertrug die reiche Nuancierung der Schwarz-Weiß-Modulation in eine beeindruckende Farbfülle – alle Möglichkeiten, die die Technik der Lithographie bietet, nutzend. Die Jahre, die zwischen der Gestaltung der Lithographien und den Radierungen liegen (ca. zwei Jahrzehnte), machen sich vielfach bemerkbar. Auch bezogen auf die Bildaussage setzt Chagall bei manchen Motiven deutliche Akzente. Überall dort, wo sich interessante Parallelen oder bezeichnende Abweichungen zwischen der Radierung und der Lithographie ergeben, ist der Farblithographie die thematische entsprechende Radierung gegenübergestellt. Diese Gegenüberstellung von Radierung und Lithographie führt dem Betrachter eindrucksvoll vor Augen, welche inhaltlichen und gestalterischen Veränderungen Chagall vorgenommen hat.
Das Thema Exodus ist für Juden und Christen gleichermaßen bedeutsam, wie die interessante Wirkungsgeschichte dieses zentralen Textes des Alten Testaments belegt. Elementare menschliche Themen wie die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung, die Frage nach Herrschaft und Gerechtigkeit, das Erleiden von Wüstenzeiten und der Wunsch nach Unterstützung und Begleitung werden beschrieben.
Die Ausstellung ist eine Leihgabe der Galerie Traudisch-Schröter aus Wiehl.
geöffnet bis 11. September täglich von 10 bis 18 Uhr / Eintritt frei
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