
Veranstaltungen
Lesung mit INGO SCHULZE, Erzählungen und Essays

Moderation Brigitte Burmeister, Literaturwissenschaftlerin
„Geschichten sind Schulzes ureigenes Genre“ (Helmut Böttiger). Der Band “Tasso im Irrenhaus” versammelt drei Erzählungen über die Beziehungen zwischen Kunst und Leben: Ein Schriftsteller-Dissident flieht aus der Öffentlichkeit, um sein Leben zu retten. In der Installation ›Das Deutschlandgerät‹ von Reinhard Mucha findet er ein Muster, um die Gegenwart zu deuten. »Immer wenn man etwas weiß, gibt es gleich wieder etwas, das man nicht weiß.« Mit dieser Behauptung verwickelt ein Schweizer Verleger den Erzähler vor Delacroix’ Gemälde ›Tasso im Irrenhaus‹ in ein ambivalentes Gespräch. Und in einem Berliner Hospiz hält der Maler Grützke fröhlich Hof, womit er die ängstlichen Besucher überrascht und ihnen Stunden von glücklicher Intensität beschert.
Vierzig Texte aus dem letzten Jahrzehnt – Essays über Literatur, Sprachbetrachtungen, öffentliche Reden zu unterschiedlichsten Anlässen: In “Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte…” lässt uns Ingo Schulze an seinen Lektüren teilhaben. Er verbindet konzise literarische Analysen mit seiner politischen Biografie, der Lebenserfahrung in zwei unterschiedlichen Gesellschaftssystemen. In streitbaren Wortmeldungen stellt er einen unausgesprochenen öffentlichen Konsens und das lähmende „Weiter so“ in Frage. Er beleuchtet Ursachen und Konsequenzen zunehmender Polarisierung und Radikalisierung in unserer Gesellschaft. Er besteht auf dem Vorrang des Gemeinwohls und einer gerechten Weltinnenpolitik.
Ingo Schulze, geboren 1962 in Dresden, studierte klassische Philologie in Jena, arbeitete in Altenburg als Schauspieldramaturg und Zeitungsredakteur, lebt seit 1993 als freier Autor in Berlin. Schon sein Prosadebüt „33 Augenblicke des Glücks“ wurde vom Publikum und der Kritik mit Begeisterung aufgenommen. Auf den spektakulären Erfolg von „Simple Storys“ (1998) folgten das Opus magnum „Neue Leben“ (2005), dann Erzählungen und weitere Romane: „Adam und Evelyn“ (2008), „Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst“ (2017), zuletzt „Die rechtschaffenen Mörder“ (2020). In Essays, Reden und Beiträgen in Medien engagiert sich Ingo Schulze als politischer Autor und Künstler. Sein Werk wurde mit zahlreichen nationalen wie auch internationalen Preisen ausgezeichnet und ist in 30 Sprachen übersetzt.
Brigitte Burmeister, geboren 1940 in Posen, aufgewachsen in Halle, Studium der Romanistik in Leipzig, Arbeit als Literaturwissenschaftlerin an der Akademie der Wissenschaften in Berlin, dort ab 1983 freie Autorin und Übersetzerin, lebt seit 2010 in Waren. Neben Publikationen zur französischen Literatur im 20. Jhd. veröffentlichte sie Romane und Erzählungen, darunter den stark beachteten Roman zur deutschen Wiedervereinigung “Unter dem Namen Norma“ (1994).
Karten zur Lesung sind in der Waren (Müritz)-Information, Tel. 03991 747790, und in der Buchhandlung müritz.buch erhältlich.
mehr Infos unter www.ingoschulze.com und www.brigitte-burmeister.de
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